Wir als „Initiative Bürgerrat Bietigheim“ sind keine Experten in Sachen Wärmeplanung und wollen es auch nicht werden. Wir sehen unsere Aufgabe lediglich darin, die Diskussion zwischen allen Beteiligten – Bürgern (Eigentümern wie Mietern), Gemeindeverwaltung, Fachbüro und Experten – zu unterstützen und dafür Informationen und Meinungen zu sammeln.
Hinweise auf zwei Veranstaltungen zum Klimaschutz am 8. Mai 2025 und am 5. Juli 2025 findet ihr auch auf unserer Seite Termine und Mitmachen.
Kreative Lösungen mit anderen zusammen
14. April 2025
Eine Reihenhaussiedlung in München-Pasing hat sich einen kreativen Ansatz ausgedacht, um den Energieverbrauch in ihren Gebäuden zu senken. Die Lösung ist eine Mischung aus dezentral und zentral: Jedes der 20 Einfamilienhäuser erhält eine Wärmepumpe, die die bisherige Gasheizung ersetzen kann. Aber durch die relativ enge Bebauung kamen einzelne Erdkollektoren nicht in Frage. Deshalb wurden drei gemeinsame Grundwasserbrunnen gebohrt. Von diesen wird das Grundwasser (ganzjährig 10-12 °C) zu einem Wärmeübertrager gepumpt, von dem aus eine Ladepumpe die Trägerflüssigkeit in ein kaltes Nahwärmenetz einspeist. Seit Februar 2024 laufen die Sole-Wärmepumpen. Ein Eigentümer hat die Verbrauchsdaten hochgerechnet und mit den Vorjahren verglichen. Ergebnis: Einsparung von rd. 1.600 € pro Jahr und Haus. Und das gemeinsame Vorgehen hat den 20 Hauseigentümern erheblichen Beratungs- und Planungsaufwand erspart.
Hier ein kurzer Bericht (4 Seiten) mit Details. Auf einer Veranstaltung der Initiative Bürgerrat Klimaschutz am 5. Juli 2025 im Nebenraum des Restaurants Saba gibt es die Möglichkeit, sich über diese und andere Erfahrungen zu informieren und auszutauschen.
Bericht über ein wegweisendes Projekt im Ahrtal
9. März 2025
Die Gemeinde Rech im Ahrtal hat ein zukunftsweisendes Konzept realisiert, nämlich ein passives kaltes Nahwärmenetz, wodurch die Dorfgemeinschaft in diesem Bereich autark wird.
Den Bericht zum Download findet ihr hier.
Anfrage an die Verwaltung zur Wärmeplanung für den zweiten Bauabschnitt Birkig
13. Februar 2025
Dokumente zum aktuellen Stand der Kommunalen Wärmeplanung Bietigheim
28. Januar 2025
Hier eine Zusammenstellung von Dokumenten, um sich ein Bild vom aktuellen Stand der Kommunalen Wärmeplanung zu machen. Als erstes die zweite Offenlegung des offiziellen Dokuments:
Hier zwei Dokument, das für Anbieter von Energieanlagen einen Überblick über Zweck und Vorgehen der Kommunalen Wärmeplanung gibt (Dank an Horst für die Übersendung):

Dazu gehört außerdem eine Checkliste, um einen vorliegenden Wärmeplan schnell zu beurteilen:
Artikel zur Tiefengeothermie
27. Januar 2025
Der Artikel ist zu groß, um ihn direkt hier auf die Seite zu laden. Ihr findet ihn unter diesem Link.
Warum schießen die Strompreise während einer Dunkelflaute plötzlich steil nach oben?
9. Januar 2025
Als Dunkelflauten bezeichnet man Zeiträume, in denen großräumige Windstille und gleichzeitig starke Bewölkung die Stromerzeugung aus Solar- und Windkraft massiv einbrechen lassen. Diese Phasen dauern großflächig meist nur wenige Stunden an. Während solcher Dunkelflauten steigen die Börsenstrompreise jedoch drastisch an. Diese Dunkelflauten bilden ein weit verbreitetes Argument gegen den Umstieg auf erneuerbare Energien. Einen ausführlichen Artikel zum Thema findet ihr hier.
Zwei informative Artikel zu intelligenten Nahwärmenetzen
Im aktuellen Entwurf (Stand: Juli 2024) zur „Kommunalen Wärmeplanung“ für Bietigheim wird nur ein kleiner Teil des Ortsgebiets als Wärmenetzgebiet identifiziert. Dem stehen 11 „dezentrale Gebiete“ gegenüber, für die „die Wärmepumpe … (als) das wichtigste Heizsystem der Zukunft“ bezeichnet wird:

am 30.11.2024 auf der IBB-Veranstaltung)
Diese These einmal als richtig unterstellt, bleibt eine wichtige Frage offen: ob es sich dabei um individuelle Wärmepumpen handeln muss, oder ob es sich auch um Großwärmepumpen handeln kann, die eine größere Anzahl von Häusern versorgen. Das könnte einiges an Einsparungen bringen gegenüber einem Modell, bei dem jeder Hauseigentümer seinen eigenen Berater und Umsetzungsfirma beauftragt.
Eine zweite Frage betrifft Gebäude älterer Bauart: Gibt es Modelle der Wärmeerzeugung, bei denen auch Häuser mit geringerer Energieeffizienz versorgt werden können, ohne Notwendigkeit einer vorherigen Vollsanierung?
Eine Teilnehmerin an der Veranstaltung vom 30. November hat uns zwei Artikel aus einer Fachzeitschrift zugesandt, die das Thema „intelligente Nahwärmenetze“ behandeln. In Nahwärmenetzen werden Energiequellen von mehreren Gebäuden (Privathäuser, kleine Betriebe) gemeinsam genutzt und verteilt. Als „intelligent“ gilt ein Netz, wenn es zukunftsoffen ist (also nicht auf eine bestimmte Energiequelle festgelegt) und die Verteilung der Energie besonders effizient erfolgt.
Hier zwei Links auf die beiden Artikel: „Intelligente Nahwärmenetze – Teil 1“ und „Intelligente Nahwärmenetze – Teil 2“. Sie stellen einige Anforderungen an technische Vorstellungskraft. Wer sie nicht ganz versteht (wie der Verfasser des vorliegenden Beitrags), muss auf die nächste öffentliche Veranstaltung der IBB warten. Da wird das sicherlich erklärt.
Veranstaltung am 30. November 2024 im Farrenstall
Die Ziele und das Programm der Veranstaltung findest du auf der Seite „Termine und Mitmachen“.
Initiative „Bietigheim-Bissingen klimaneutral 2035“
Wir sind auf diese Initiative aufmerksam geworden, die sich für eine klimaneutrale Gemeinde bis 2035 einsetzt. Die Initiative hat im Herbst 2022 ein Bürgerbegehren erfolgreich durchgeführt und einen Stadtratsbeschluss erreicht, nach dem Bietigheim-Bissingen bis 2035 klimaneutral werden will. Die Initiative will die Stadt und den Gemeinderat konstruktiv dabei begleiten, diesen einstimmig im Dezember 2022 beschlossenen Klimaaktionsplan für Bietigheim-Bissingen in die Tat umzusetzen. Außerdem will die Initiative mit Hilfe verschiedener Aktionsformen bei der Bürgerschaft für mehr klimabewusstes Handeln werben.
Im Februar 2022 hat „Bibi-klimaneutral“ 727 Unterschriften für einen Bürgerantrag an OB Kessing übergeben. Darin fordert sie eine Förderung von Balkonkraftwerken durch die Stadt. Den Artikel dazu findest du hier.
Wir haben einen ersten Kontakt zu dieser Initiative aufgenommen und hoffen, sie auf unserer Veranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung am 30. November begrüßen zu können.
„Es lohnt sich, Dinge anzugehen“ – Beispiel aus Dieburg
08.10.2024 Ein Artikel aus der Frankfurter Rundschau beschreibt, wie die Bürgerinitiative „Energiebürgertisch Dieburg“ den Klimaschutz in der hessischen Stadt Dieburg vorantreibt. Die Initiative besteht aus engagierten Bürgern, die seit 2013 an der Entwicklung und Umsetzung eines kommunalen Klimaschutzkonzepts arbeiten. Ihr Ziel ist es, Klimaschutz auf die politische Tagesordnung zu bringen und konkrete Projekte umzusetzen.
Erfolge unter anderem:
- Umgestaltung des Dorfplatzes zu einem autofreien Begegnungsraum
- Unterstützung der Verwaltung beim Förderantrag für einen Klimamanager
- Erarbeitung eines klimafreundlichen Radverkehrsnetzes.
- Schaffung eines Runden Tisches „Klimafreundliche Nahmobilität“.
Folgendes seien die Erfolgsfaktoren.
- Die Initiative ist überparteilich.
- Immer alle Betroffenen einbinden und Menschen, die etwas zum Thema betragen können. Am Runden Tisch nehmen bspw. neben dem Klimaschutzmanager auch der Gewerbeverein, Schulen, Parteien des Gemeinderats und der Behindertenbeauftragte teil.
- Enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung, so dass diese die Initiative als Partner und Unterstützer sieht und nicht als „Störenfriede“.
Hier findest du den Link auf den Artikel.
Experten plädieren für Wärmenetze durch Zusammenschlüsse von Gemeinden
05.10.2024 Das Institut Kowid an der Universität Leipzig („Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge“) hat eine Studie zur kommunalen Wärmeplanung veröffentlicht. An der Studie haben sich 600 Kommunen und knapp 100 Energieversorgungsunternehmen aus ganz Deutschland beteiligt.
Fazit:
- Nach den Debatten um die Installation von Wärmepumpen durch individuelle Hausbesitzer stehe nun der Ausbau klimafreundlicher Wärmenetze im Mittelpunkt.
- Gerade kleinere Gemeinden seien dadurch aber personell und finanziell überfordert. Deshalb sei eine zusammengelegte Wärmeplanung im Rahmen von Planungsverbänden mehrerer Kommunen, die Ressourcen erspare, ins Auge zu fassen.
Informationsveranstaltung der IBB im Februar 2024
Als einen ersten Schritt dahin haben wir am Samstag, 24. Februar 2024, eine Informationsveranstaltung durchgeführt.